Europa 1714

Die Karte zeigt die europäische Staatenwelt nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekrieges: Mit dem Übergang der Herrschaft in Spanien von den Habsburgern auf die Bourbonen wechselt die Kartenfarbe für die spanischen Gebiete. Weitere auf dem Frieden von Rastatt am 6. März 1714 vereinbarte Änderungen waren der Übergang der ehemals spanischen Besitzungen in Italien (Mailand, Neapel, Sardinien) sowie der zuvor spanischen Niederlande an Österreich. Bereits 1713 hatte Savoyen im Frieden von Utrecht Sizilien zugesprochen bekommen und England erhielt die Bestätigung für den Besitz des 1704 eroberten Gibraltar an der Südspitze der iberischen Halbinsel und der 1708 eroberten Mittelmeer-Insel Menorca.

Die russischen Eroberungen in Livland, Estland und Finnland sind durch Schraffur gekennzeichnet, da der Nordische Krieg gegen Schweden zum Kartenschnitt 1714 noch nicht beendet war. Ebenso verhält es sich mit dem preußisch besetzten Gebiet in Schwedisch-Vorpommern.

Mit der Krönung Kurfürst Friedrichs III. von Brandenburg zu König Friedrich I. in Preußen 1701 ändert sich die Bezeichnung für die brandenburgischen und preußischen Gebiete auf der Karte in Königreich Preußen. Seit der Vereinigung des englischen und des schottischen Parlaments im „Act of union" 1707 nannten sich die beiden seit 1603 in Personalunion regierten Königreiche England und Schottland „Königreich Großbritannien". Die Personalunionen zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem Königreich Polen 1609-1733 sowie dem Königreich Großbritannien und dem Kurfürstentum Hannover 1714-1837 sind in der Karte nicht gesondert ausgewiesen. (D. Blume)