Europa 1699

Die Karte zeigt die europäische Staatenwelt nach dem Friedensschluss von Karlowitz im Januar 1699, mit dem das Osmanische Reich Ungarn an die österreichischen Habsburger abtrat. Österreich stieg damit in den Kreis der europäischen Großmächte auf. Frankreich verbuchte im Vergleich zur Karte 1668 erhebliche Gebietsgewinne: Die Freigrafschaft Burgund war als Franche Comté seit 1678 Teil Frankreichs, Straßburg kam 1681 und das übrige Elsaß bis 1697 hinzu. Die Eroberungen in den spanischen Niederlanden verlor Frankreich hingegen wieder.

Bereits 1669 war die bislang venezianische Mittelmeer-Insel Kreta an das Osmanische Reich gefallen. Venedig gelang 1684 dagegen die Rückgewinnung der seit 1460 osmanischen Halbinsel Peloponnes, damals Morea genannt, die es bis 1715 halten konnte. Russland hatte 1696 mit der Eroberung Asows erstmals Zugang zu einem eisfreien Meer erlangt, verlor diesen Standort aber bereits 1711 wieder an das Osmanische Reich.

Die Personalunion zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem Königreich Polen 1697-1704 ist in der Karte nicht gesondert ausgewiesen. (D. Blume)