Die Karte zeigt den Rheinbund als Teil des napoleonischen Staatensystems, das sich 1810 von der Iberischen Halbinsel bis nach Polen, und von der dänischen Grenze bis zur Südspitze Italiens erstreckte, und somit große Teile Europas umfasste. Von der Lage im Raum her wird deutlich, dass der Rheinbund einerseits eine Sicherung der französischen Rheingrenze nach Osten darstellte, denn die politischen Verhältnisses im ebenfalls unter Napoleons Einfluss errichteten Herzogtum Warschau waren instabil. Andererseits stellte der Rheinbund, bedingt durch seine Lage in der Mitte Europas, auch ein verbindendes Element dar, und zwar für die Nord-Süd-Ausrichtung des Empire von Dänemark bis Italien. Nicht zuletzt eröffnete es Frankreich über die mecklenburgischen Häfen einen Zugang zur Ostsee. Auch die Umklammerung Preußens und Österreichs durch den Rheinbund und das (in Personalunion mit dem Rheinbundstaat Sachsen verbundene) Herzogtum Warschau wird in der Karte ersichtlich. (A. Kunz)