Die Karte zeigt die Entwicklung der europäischen Mitgliedstaaten der NATO (North Atlantic Treaty Organization) vom Abschluss des Nordatlantikpaktes am 4. April 1949 bis zum Beitritt der bislang jüngsten NATO-Mitgliedstaaten Kroatien und Albanien im Jahr 2009.
Die NATO ist ein im Zuge des beginnenden Ost-West-Konflikts 1949 unter Führung der USA in Washington gegründetes militärisches Verteidigungsbündnis. Im Unterschied zur Europäischen Union wird die "Wahrung der westlich-liberalen Gesellschaftsordnung" zwar vorausgesetzt, fehlende demokratische Strukturen sind aber kein Ausschlusskriterium für die Mitgliedschaft in der NATO, die den Schwerpunkt auf militärstrategische Gesichtspunkte legt. Neben den zunächst ausschließlich westeuropäischen Staaten gehören dem Nordatlantikpakt auch die USA und Kanada an, die aus Gründen des gewählten Maßstabs aber nicht auf dieser Karte dargestellt sind.
Die zehn Gründungsstaaten der NATO in Europa - Island, Norwegen, Dänemark, Niederlande, Belgien, Luxemburg, Großbritannien, Frankreich, Italien und Portugal - sind auf der Karte dunkelblau eingefärbt. 1952 traten Griechenland und die Türkei der NATO bei. Nach Aufhebung des Besatzungsstatuts und Verleihung der Souveränität erreichte die Bundesrepublik Deutschland 1955 ebenfalls die Aufnahme in die NATO. Das Gebiet der ehemaligen DDR wurde mit der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 automatisch Teil der NATO und ist daher durch Schraffur als Sonderfall gekennzeichnet. Als letzter Staat vor Ende des Kalten Krieges trat 1982 Spanien dem Bündnis bei. Nach Ende des Kalten Krieges schlossen sich 1999 die ehemaligen Ostblockstaaten Polen, Tschechien und Ungarn an, gefolgt von Estland, Lettland, Litauen, Slowakei, Slowenien, Rumänien und Bulgarien im Jahre 2004. Mit dem Beitritt Albaniens und Kroatiens im Jahr 2009 erreichte die NATO in Europa eine Mitgliederzahl von 26 Staaten.
Die westeuropäischen Staaten Irland, Schweden, Finnland, Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Monaco, Andorra, San Marino, Vatikanstadt, Malta und Zypern haben sich bislang ebenso wenig der NATO angeschlossen wie die osteuropäischen Staaten Russland, Weißrussland, Ukraine, Georgien und Moldawien sowie die Balkanstaaten Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien.
Die exakten Beitrittsdaten, die dieser Karte zugrunde liegen, sind über eine Tabelle als PDF-Dokument abrufbar. Die Beschriftung der Staaten kann über den Button "Karte mit/ohne Beschriftung" ein- und ausgeblendet werden. (D. Blume)