Mitteleuropa 1648

 

Die Kartenserie beleuchtet Europa – und speziell Mitteleuropa – in einem Epochenjahr seiner Geschichte: 1648. Mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde im Rahmen der Friedensschlüsse von Münster und Osnabrück, dem sog. Westfälischen Frieden, nicht nur die politische Landkarte Mitteleuropas neu gezeichnet, sondern Territorialpolitik auch in eine neue Richtung gelenkt: weg vom feudalen Lehen des Kaisers an Dynasten hin zum etablierten, letztlich souveränen Territorialstaaten. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht daher auch und vor allem das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (HRR), obwohl die Kartenserie immer auch das Gesamtumfeld Mitteleuropas zeigt, also das HRR in den gesamt- bzw.- mitteleuropäischen Kontext stellt. Neben Staatenbildungsprozessen geht es um (raumbezogene) Strukturen und Machtverhältnisse in dem sich verändernden hierarchischen und religiös-konfessionellen Corpus des Reichs.

Die Karten dieser Serie beruhen – mit Ausnahme der ersten und der letzten Karte, auf einer GIS-gestützten Aufnahme der Staatenwelt Mitteleuropas im Jahr 1648. Sie sind daher, was die historisch-geographischen Grundlagen betrifft „aus einem Guss" und stellen die verscheiden Themen immer auf der Basis derselben Datengrundlage dar. Das macht die Karten untereinander ähnlich und damit vergleichbar. Eine Reihe von interaktiven Karten erlaubt es dem Benutzer zudem, den Datenbestand des Geographischen Informationssystems (GIS) raum- und ortsbezogen abzufragen. Damit setzt diese Kartenserie auf dem in „HGIS Germany: Historisches Informationssystem der deutschen Staatenwelt 1820-1914" (www.hgis-germany.de ) aufgezeigten Weg auf und überträgt ihn gewissermaßen in die Frühe Neuzeit. In diesem Zusammenhang sei Kollegen gedankt, die an der chronologisch-thematischen HGIS-Erweiterung beratend mitgewirkt haben: Dorlis Blume (Berlin), Andreas Dix (Bamberg), Malte Helfer (Luxemburg) und Christof Schuppert (Mainz). Die inhaltliche Verantwortung für die Karten liegt allerdings weiterhin bei den in ihnen genannten Autoren und Bearbeitern. (A. Kunz)

 

      © IEG-Mainz/Andreas Kunz