Staatenbildung in Europa 1820-2008

 

Die Kartenserien haben den Prozess der Staatenbildung im Europa des 19. Und 20. Jahrhunderts zum Thema. Dabei wird unter „Staatenbildung“ nicht nur die Staatswerdung im Sinne von state formation verstanden, sondern auch die (beim gewählten Kartenbild noch wahrnehmbaren) Veränderungen des Staatsgebietes bestehender Staaten. Indirekt wird auch der Verlust von staatlicher Souveränität, also das „Sterben“ von Staaten, in den Karten mitbehandelt, obwohl dies in der Regel nicht durch Markierung von Flächen geschieht, sondern über zusätzliche Referenzkarten, die der Benutzer zuladen kann.

Die Karten entstanden durch Überlagerung der politischen Grenzen zweier Jahresschnitte. So wurde zum Beispiel eine Karte mit den Grenzen 1848 über die des Jahres 1820 gelegt. Die Änderungen zwischen diesen beiden Jahren wurden in der dann entstandenen Karte 1820/1848 markiert, eingefärbt und teilweise mit einer Signatur belegt wurden. Eine ausführliche Legende erschließt die Karte für den Leser, die aufrufbaren Erläuterungen vertiefen die Informationen, und anklickbare Referenzkarten ermöglichen den Vergleich zu den politischen Landkarten der Schnittjahre sowie – in einigen Fällen – auch von Zwischenjahren. So sind beispielsweise für 1820/1848 die Karten mit den politischen Grenzen der Jahre 1820, 1839 und 1848 zuschaltbar. Kleinräumige Veränderungen sind durch Ziffern markiert, die in den Texten erläutert werden. Für zwei Regionen – Jugoslawien und Sowjetunion – sind für die Zeit ab 1989 Sonderkarten für deren „Nachfolgestaaten“ erstellt worden. Schließlich sind alle Karten auch als PDF-Dateien verfügbar und können nach dem Aufruf vergrößert werden. Dadurch werden gerade kleinräumige Veränderungen besser sichtbar. (A. Kunz)

 

      © IEG-Mainz/Andreas Kunz